Das Titelbild mit der Schnecke verrät die Hauptthese des gebundenen Bändchens aus dem Oesch-Verlag bereits. Wer viel Zeit haben will, sollte sich nicht abhetzen. Der bereits 1974 verstorbene Autor und Gründer des Verlages mahnt mit signifikanten Beispielen, daß fortlaufende Aktivität zu einem frühen Tod führen kann. Sein Credo lautet deshalb: wichtiger als die Eile ist das Ziel und die Richtung, die eingeschlagen wird.
Wer sich ab und zu Ruhepausen gönnt und auf seine innere Stimme hört, der gewinnt Zeit und kann Probleme besser lösen. Weiter benötigen Menschen, die übermüdet sind, dreimal oder noch mehr Zeit, um ihre Aufgaben zu bewältigen. Sie leisten weniger und machen mehr Fehler. Eine gelöste Haltung hilft, Schwierigkeiten leichter und schneller zu überwinden.
Da sich Arbeit nicht von alleine macht, ist es sinnvoll, sie zu delegieren. Oesch fügt diesem altbekanntem Beispiel aber noch weitere an. Zu einer effizienten Zeitorganisation gehört das Organiseren, das Delegieren, das Isolieren und das Konzentrieren. Vor allem die Konzentration ist enorm wichtig, um ein Projekt gut und rasch zu beenden. Wer sich verzettelt und laufend aus seiner Konzentration reißen läßt, der kann sich irgendwann nicht mehr länger als fünf Minuten konzentrieren.
Auch im Privatleben schleichen sich Klagen über Zeitmangel ein. Mancher Partner leidet unter der ständigen Abwesenheit des anderen. Oeschs Ratschläge sind in diesem Bereich etwas konservativ und antiquiert. Statt das Problem durch mehr Zeit füreinander zu lösen, empfiehlt er, die wenigen Stunden positiv zu betrachten und zu nutzen. Das mag bei einer Wochenendbeziehung auf Zeit sinnvoll sein, doch sicher nicht als Dauerregelung. –Corinna S. Heyn
Die Kunst Zeit zu haben: Ratschläge für den Umgang mit Ihrem kostbarsten Gut